Toskana am MeerSüdküste - MaremmaToskana TippsToskana Ausflugsziele

Pitigliano – Stadt auf dem Tuffsteinfelsen

Pitigliano in der Südtoskana

Zwischen engen Tälern ragt ein gewaltiger Tuffsteinfelsen empor, auf dessen Plateau die kleine Stadt mit ihren mittelalterlichen Häusern herausgewachsen zu sein scheint. Einer alten Legende nach wurde die Stadt von zwei Römern errichtet namens Petilio und Celiano. Aus der Kombination dieser beider Namen wurde der Ortsname Pitigliano geboren. Die Stadt hat eine lange Geschichte, erstmalig erscheint der Name der Stadt im Jahr 1061 in historischen Dokumenten. Verfolgt man die Historie weiter zurück, erfährt man, dass bereits ca. 2000 Jahre v.C.  Siedler an diesem Ort lebten.

Pitigliano in der Maremma hat sich seinen ursprünglichen mittelalterlichen Charme erhalten. Die engen Gassen der Stadt lassen keinen Autoverkehr zu, so kann man den Ort in aller Ruhe zu Fuß erkunden. Lediglich die zahlreichen knatternden Zweitakter kurven durch die Gassen, um den Transport von Waren zwischen den Geschäften zu gewährleisten. Unterhalb der Stadt befinden sich in den Felsen gehauene Grabkeller, die heute noch zur Weinlagerung oder als Werkstätten und Ställe genutzt werden. Vereinzelt findet man in den malerischen Gassen kleine und sehr gute Restaurants, die lokale Köstlichkeiten servieren.

Bemerkenswert ist die um 1535 in Pitigliano entstandene große jüdische Gemeinde. Im Jahr 1880 waren fast 15% der damals ca. 3000 Einwohner Juden.  Um 1938 herum verließen viele von ihnen die Stadt. Heute noch kann man die jüdische Bibliothek oder die Synagoge, die Bestandteil des heutigen Jüdischen Museums ist,  besuchen. In jedem Lebensmittelgeschäft von Pitigliano findet man noch den koscheren Wein „Piccola Gerusalemme“.  Auch das ungesäuerte Brot oder andere jüdische Gebäckspezialitäten erhält man noch in der Bäckerei Panifico del Ghetto, auf der Via Zuccarelli 167.

Im östlichen Ortsteil befinden sich die Reste eines Aquädukts aus dem 16. Jahrhundert. Dahinter ragt der prächtige Palazzo der römischen Adelsfamilie Orsini auf, der heute noch Sitz des Bischofs ist.
Interessant ist auch ein Besuch im Museo della Civiltà Giubbonaia (auch unter dem Namen Pitigliano Underground bekannt). Es befindet sich im Kellerlabyrinth unterhalb der Festung. Hier befindet sich eine private Sammlung mit kuriosen Gegenständen, die Zeugnis über das dortige Brauchtum und traditionelle Landwirtschaft ablegen.

Pitigliano ist umgeben von zahlreichen antiken etruskischen Hohlwegen, die in den Tuffelsen geschlagen wurden –  die Vie Cave. Diese Hohlwege sind teilweise bis zu 20 m tief und 3 m breit. Der spektakulärste Weg ist wohl die Via Cava di Fratenuti. Über den Entstehungsgrund dieser Hohlwege scheiden sich die Geister. Einerseits wird vermutet, dass dies heilige Wege waren, die die Nekropolen und andere religiöse Orte der Etrusker verbanden, andererseits könnten sie auch zu Verteidigungszwecken erschaffen worden sein.
Besonders sehenswert ist die alljährliche Fackelprozession durch die Via Cava di Giuseppe, die auf der Piazza Garibaldi mit einem großen Feuer endet. Dieses Spektakel findet jeweils in der Nacht des 19. März statt und ist ein Symbol der Reinigung und Erneuerung am Ende der Winterzeit.

Karte von Pitigliano

Bilder von Pitigliano

Unterkünfte in der Maremma

70 gefunden. Seite 1 von 14.
Sortierung: Titel Preis
70 gefunden. Seite 1 von 14.
Sortierung: Titel Preis

Stichwort: